Im Herzen des Segeberger Forsts, einem der traditionsreichsten Waldgebiete Schleswig-Holsteins, wurde im Jahr 2024 eine bedeutende Neuerung für die Imker- und Züchtergemeinschaft eingeführt: die offizielle Anerkennung der VSH-Anpaarungszone „Glashütte“. Diese Anpaarungszone, die nun auch formell im Zuchtregister des GdeB unter dem Kürzel „gls“ verzeichnet ist, stellt einen wichtigen Meilenstein in der Zucht resistenter Honigbienen dar. Durch diese Anerkennung wird es nun möglich, ein Pedigree für die in dieser Zone angepaarten Königinnen zu erstellen, was die Nachverfolgbarkeit und den Wert der Zucht deutlich erhöht.

Ziel: Verbreitung resistenter Bienengenetik

Das übergeordnete Ziel dieser Anpaarungszone ist es, die Verbreitung von Genetik zu fördern, die eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen die Varroamilbe aufweist. Dabei spielen die Drohnenvölker eine entscheidende Rolle. Für das Jahr 2025 werden die Drohnenvölker der Belegstelle „Greifswalder Oie“ aus dem Jahr 2024 in der Anpaarungszone „Glashütte“ eingesetzt. Konkret handelt es sich um das Pedigree:

B4655(CZ)21 = .21 – B156(ND)19 oie M97(DSU)19 (GdeB Zuchtregister)

Diese genetische Linie hat sich bereits in den Vorjahren durch herausragende Hygieneleistungen und eine bemerkenswerte Varroasensitivität hervorgetan.

Herausragende Hygieneleistungen und Varroasensitivität

Besonders erwähnenswert ist der HYG-Test, der mit dem Nadelstempel durchgeführt wurde. Bei zwei Tests im Frühjahr und Sommer konnte nach nur 6-8 Stunden eine Ausräumrate von über 90% beobachtet werden. Diese Ergebnisse unterstreichen die hohe Varroaresistenz der getesteten Schwesterngruppe. Dank dieser positiven Eigenschaften konnte der Einsatz von Varroabehandlungen auf ein Minimum reduziert werden – im späten Herbst war nur noch eine geringe Behandlung gegen die Varroa eines Teils der Gruppe notwendig.

Belegstelle und Schulungsangebote

Diese Belegstelle bietet Züchtern und Imkern eine ideale Möglichkeit, ihre Königinnen mit hochwertigem Zuchtmaterial zu paaren und so zur Verbreitung der resistenten Bienengenetik beizutragen. Zusätzlich werden an der Segeberger Imkerschule Schulungen und Umlarvtermine angeboten, um das Wissen über die Resistenzzucht weiter zu verbreiten und den Zugang zu hochwertigem Zuchtstoff zu erleichtern.

Die Einrichtung der VSH-Anpaarungszone „Glashütte“ im Segeberger Forst ist ein bedeutender Schritt zur Förderung der Bienengesundheit in Schleswig-Holstein und darüber hinaus. Unter der Leitung von Andreas Matthießen wird durch diese Maßnahmen die Verbreitung von resistenter Bienengenetik weiter vorangetrieben, was langfristig einen wertvollen Beitrag zur Stabilität und Gesundheit der Bienenpopulationen leistet.