Die Belegstelle auf der Greifswalder Oie ist ein besonderes Ziel für viele Buckfast Züchter, welche die Qualität ihrer Königinnen durch gezielte Anpaarung verbessern möchten. Diese kleine Insel in der Ostsee bietet ideale Bedingungen für eine kontrollierte Begattung der Königinnen – aufgrund der Lage ist ein Zuflug von Drohnen vom 10km entfernten Festland ausgeschlossen. In diesem Jahr hatte ich die Gelegenheit meine Bienen durch einen Bekannten des BNO zur Belegstelle Greifswalder Oie mitnehmen zu lassen.
Die Reise begann früh morgens um 3:30 Uhr am Hafen Freest. Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden mit dem Kutter, während derer die Schönheit der Ostsee von den „Bienen“ und Imkern genossen werden konnte.
Auf der Greifswalder Oie angekommen, wurden die Begattungseinheiten und Drohnenvölker sofort an ihre vorgesehenen Plätze gebracht. Die Belegstelle ist hervorragend organisiert und wird bereits seit über 30 Jahren vom Buckfastimker Nord Ost e.V. betrieben. In den folgenden zwei Wochen hatten die Königinnen ausreichend Zeit sich mit der Insel vertraut zu machen und mit den Drohnen zu paaren. Die Wetterbedingungen waren wechselhaft. Es gab einige regnerische Tage, aber auch lange sonnige Phasen, die den Königinnen genügend Gelegenheit boten, sich zu paaren.
Ein besonderer Höhepunkt der Belegstelle auf der Greifswalder Oie ist die Nutzung der Drohnenlinie aus dem zweiten Durchgang von Mathias Engel. Mathias Engel ist in der Imkerwelt bekannt für seine sorgfältig ausgewählten und gezüchteten Königinnen, die hervorragende genetische Eigenschaften besitzen und vornehmlich instrumentell per MDI und SDI angepaart werden. Dies sorgt nicht zuletzt für eine hohe Reinzucht.
Drohnenlinie: B9(ME)21 = .21 – B117(ME)19 ins B125(ME)18 [some dr.c.] (GdeB Pedigree)
Die Linie B9(ME)21 zeigt besonders intensiv die geforderten Buckfasteigenschaften: eine solide Brutnestanlage, minimaler Wildbau, und hohe Leistungsfähigkeit sowohl in der Früh- als auch in der Sommertracht. Dies wird durch eine stabile Winterruhe, starkes Auswintern und hohe Belastbarkeit während der gesamten Saison unterstützt. Seit Generationen zeigt die Linie nach einer späten Behandlung eine bemerkenswerte Regenerationsfähigkeit. Durch das mehrfache Einkreuzen von VSH-Linien konnte die Varroaanfälligkeit der B9 deutlich reduziert werden, ohne dass die anderen positiven Eigenschaften beeinträchtigt wurden.
In diesem Jahr standen insgesamt zehn Drohnenvölker zur Verfügung. Die gezielte Anpaarung mit diesen Drohnenlinien verspricht robuste, leistungsstarke und sanftmütige Bienenvölker.