In unserem übernommenem Kleingarten mit Gartenhaus wurde durch den Vorbesitzer die letzten Jahre nicht viel am Haus gemacht, sodass einiges an Substanz bereits soweit in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass es nur noch abgerissen werden kann. Hierzu zählt auch das Vordach des Eingangsbereiches des Gartenhauses. Das Dach bestand aus einer gewöhnungsbedüftigen Konstruktion, welches in den Jahren immer wieder mit neuen Brettern und Dachpappe überdeckt wurde, ohne die Leckagen und Problemstellen selbst zu beheben.

Wir haben uns dazu entschlossen, das gesamte Dach abzureißen und von Grund auf neu wieder aufzubauen. Hierzu ist die vorhandene Konstruktion aus bereits durchgerotteten Brettern vollständig entfernt. Zudem sind auch die nur aus Dachlatten behelfsweise erstellten Sparren komplett demontiert worden. Da unser Vorbesitzer den Außenbereich mit Fenstern ausgekleidet hat, welche unterschiedliche Höhenmaße besitzen und wir diese im Zuge der weiteren Erneuerung zukünftig ebenfalls entfernen wollen, wurden die oberen Rahmen der Fenster gleich mit beseitigt. Somit können wir unsere Sparren über die gesamte Breite von 3 Metern waagerecht auf einer neuen Balkenkonstruktion montieren.

Alte Dachkonstruktion entfernen

Vom ursprünglichen Dach war leider nichts mehr zu retten, da bereits über einen längeren Zeitraum Regenwasser in die Holzkonstruktion eingedrungen ist und die Bretter zersetzt hat. Somit war für uns dies vorteilhaft, da sich die Bretter problemlos entfernen ließen. Für die Sparren setzen wir auf 10cm x 10cm Balken, welche an den Sparrenköpfen aus optischen Gründen abgeschrägt wurden. Die Köpfe wurden zudem weiß gestrichen.

Ebenfalls erneuert werden musste der Wandanschluss aus Holz, welcher ursprünglich 30cm über die reguläre Außenwand hinausragte und somit immer zusätzlichem Witterungsschutz bedurfte. Zudem war es auch nicht ansehnlich und zerstörte das Gesamtbild, da die Holzkonstruktion als optisches Hindernis immer hinausragte. Somit wurde eine zusätzliche vertikale Konstruktion auf dem Sparrenauflager geschaffen, hierauf wird ebenfalls Dachpappe und die Lärchenholz-Deckelschalung montiert.

Dachpappe und Dachschindeln vernageln

Die Dachfläche wurde mit impregnierten OSB Platten in Plattenstärke 28mm ausgelegt und hierdrauf zuerst eine Lage Dachpappe als Unterschicht und dann Bitumendachschindeln ausgelegt. Die Schindeln besitzen sowohl an den Unter- als auch an der Oberseite einen dünnen Streifen Bitumenkleber, welcher sich durch Hitzeeinwirkung verflüssigt und sich mit den darauf bzw. darunter liegenden Lage Schindeln verbindet. Da wir die Erneuerung des Daches aber im Dezember vorgenommen haben und die Außentemperaturen nur zwischen 5°C – 9°C lagen, wurde zusätzlich Bitumenkleber aus der Kartusche unter jede Bitumenschindel gedrückt. Wohlgemerkt wird zwar jede Bitumenschindelbahn mit Pappnägeln auf dem Dach vernagelt, aber bei Sturm kann es durchaus vorkommen, dass der Wind unter die Schindeln greift und die verdeckt genagelten Bahnen hochhebt oder ausreißt.

Die Randbereiche wurden mit Ortgangblechen abgedeckt um ein Eindringen von Regenwasser in die Seiten des Daches zu unterbinden. Die Überdeckung zwischen Randbereich und Bitumendachschindeln beträgt 12cm, somit ist gewährleistet, dass auch schräg ablaufendes Wasser nicht vollständig unter die Bleche läuft. Zugleich wurden die Bleche ebenfalls mit einer durchgehenden Bahn Bitumenkleber auf dem Dach verbunden, welcher eine Barriere vor unterlaufendem Wasser bildet. An den Wandbereichen wurde der Übergang ebenfalls mit Zinkblechen abgedeckt und versiegelt. Zudem wird hier im Frühling noch eine Deckelschalung mit Lärchenholz an der vertikalen Konstruktionsseite aufgebracht.