Die Veranstaltung bot ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Diskussionen und einer umfangreichen Ausstellermesse, die zahlreiche Fachleute und Interessierte der Imkerei, Honigproduktion und Bienenzucht zusammenführte.
Der Sonntag begann mit der Vorstellung des eurobee Honey Award 2025 durch Dr. Steffen Watzke von der Imkerei Honiglandschaften. In seinem Vortrag präsentierte er die neue Honigprämierung, die zunächst ausschließlich auf Sortenhonige ausgerichtet ist. Perspektivisch soll der Wettbewerb jedoch auch auf Met und Mischhonige ausgeweitet werden. Ziel ist es, den Award auf Basis internationaler Standards zu etablieren und damit einen neuen Qualitätsmaßstab zu setzen. Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Ausbildung von Juroren, die bereits im März dieses Jahres beginnen soll.
Im Anschluss stellte Anne‐Rachel Ratz von der FH Münster in ihrem Vortrag „Drohnen auf dem Teller?“ die potenzielle Nutzung von Drohnenbrut als Eiweißquelle der Zukunft vor. Sie erläuterte, dass Drohnenbrut aktuell nicht als Lebensmittel freigegeben ist, jedoch großes Potenzial als Baustein in der künftigen nachhaltigen Lebensmittelversorgung birgt. Anhand von Umfragen unter Imkern und Nicht-Imkern wurde das Interesse an Drohnenbrut als Nahrungsmittel untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz eines vorhandenen Interesses auch Abneigung und Ekel eine bedeutende Rolle spielen. Der Vortrag bot spannende Einblicke in die Chancen und Herausforderungen der Nutzung von Drohnenbrut in der Ernährungsindustrie.
Am Nachmittag führte Dr. Gertje Petersen vom LAVES mit ihrem Vortrag „Genomische Selektion bei der Honigbiene“ in die tiefgehende Analyse genetischer Informationen und deren Anwendung in der Zuchtarbeit ein. Sie erklärte, wie Zuchtwerte mithilfe von Genmarkern analysiert und zur Optimierung der Bienenzucht eingesetzt werden können. Der Vortrag thematisierte die Definition von Zuchtzielen, die Leistungsbewertung von Selektionskandidaten und verschiedene Selektionsmethoden. Dabei wurden sowohl traditionelle Ansätze wie die Massenselektion als auch moderne Methoden wie die BLUP- und gBLUP-Selektion vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk lag auf der genomischen Selektion, die eine effiziente Zucht ohne direkte Leistungserfassung der Individuen ermöglicht. Dr. Petersen beleuchtete außerdem die Herausforderungen und Limitationen der Zuchtarbeit sowie zukünftige Entwicklungen und Vergleiche zu anderen Tierarten wie Rindern, Hühnern und Fischen in der Aquakultur.
Die Ausstellermesse war ein zentraler Anlaufpunkt der Veranstaltung und bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über neueste Produkte, Technologien und Dienstleistungen zu informieren. Besonders gut besucht war der Stand der GdeB, vertreten durch Mitglieder der Verbände Buckfast Nordost, Buckfast Schleswig-Holstein und den Landesverband Sachsen, Varroaresistenzzucht e.V. Die präsentierten Informationen und Projekte unterstrichen die kontinuierlichen Bemühungen der Organisation im Bereich der Varroa-Resistenzzucht und stießen bei Fachleuten wie Interessierten auf großes Interesse.