Alljährlich werten wir unsere Zuchtergebnisse der eingesetzten Buckfast Königinnen aus und gleichen diese mit den Ergebnissen der Vorjahre und den gesetzten Erwartungen ab. Neben unseren primären Kriterien der Schwarmträgheit und des Sanftmut spielt auch der Honigertrag eine wesentliche Rolle.
Die meisten Imker betreiben die Imkerei nicht zum reinen Selbstzweck, sondern stehen in der Erwartung mit Ihrem Hobby auch Honig von den Bienen zu ernten. Daher ist eines der Selektionskriterien unserer Zucht auch der Honigertrag. Dies lässt sich am besten in einer homogenen Gruppe überprüfen, welche über Jahre gleichen Standortbedingungen ausgesetzt ist. Dies funktioniert hervorragend in einer Standimkerei, wie wir sie betreiben – Einflüsse durch Wanderung, Gruppentrennung durch Nahrungskonkurrenz, Standortverlagerung und Wetterunterschiede sind somit nicht vorhanden und lassen eine Vergleichbarkeit der Völker über mehrere Jahre zu. Berücksichtigt werden muss hierbei sicher auch immer der Wettereinfluss eines jeden Jahres – welcher wie in diesem Jahr ab Juli keinen weiteren Nektareintrag mehr zuließ. In 2023 war dies sogar noch verheerender, weil durch die 4-wöchige Schlechtwetterperiode bereits eingetragener Honig von den Bienen aufgezerrt wurde. Wir konnten feststellen, dass jedes Volk ca. 1 Halbzarge Deutsch-Normalmaß bis zur Scheuderung Ende Juli zur Selbstversorgung aus dem bereits eingelagerten Honig aufgebraucht hatte. Dies entspricht etwa einem Honigverlust von ca. 8 – 10 Kg Sommertracht je Bienenvolk durch den langanhaltenden negativen Wettereinfluss.
Trotzdem konnte dieses Jahr durch die positive Witterung im Frühjahr zur Rapsernte im Durchschnitt ein sehr gutes Ergebnis liefern. Vielmehr konnte im diesen Jahr der Gesamtertrag der Völker von vormals 64,2 Kg auf 66,2 Kg auch durch die stetige züchterische Selektion gesteigert werden. Wird zusätzlich der Verlust aus der langen Schlechtwetterperiode dagegen gestellt (ein möglicher zusätzlicher Tracht-Eintrag bleibt unberücksichtigt), dann liegt die Steigerung durch den züchterischen Einfluss sogar bei ca. 16 – 20 %.