Als letzte Maßnahme im auslaufenden Jahr 2014 führen wir jetzt zwischen den Feiertagen im Dezember die Behandlung mit Oxalsäuredihydrat (auch Kleesäure zzgl. Wasserstoff genannt) gegen die Varroa Milbe durch. Oxalsäure wirkt ausschließlich auf an den Bienen ansitzende Milben über den direkten Kontakt, daher ist es für einen Behandlungserfolgt zwingend erforderlich, dass sich im Bienenvolk keine Brut mehr befindet. Diesen Zustand der Brutfreiheit hat man bei den Bienenvölkern lediglich im Zeitraum von Ende November bis Anfang Januar, in einem “warmen” Winter kann es bereits im Februar schon möglich sein, dass die Bienen ein kleines verdeckeltes Brutnest anlegen haben und die Milben sich darin verkriechen.

Die Oxalsäure wird via Träufelmethode als einzige für die Behandlung in Deutschland zugelassene Durchführungsart angewendet. Zwar kann die Oxalsäure auch mittels Verdampfer eingebracht werden, dies ist aber in Deutschland für die Behandlung gegen die Milbe nicht zugelassen und wird auch von uns nicht praktiziert. Die Temperaturen für eine Durchführung sollten zwischen 3°C – 8°C betragen, Schnee kann hierbei durchaus liegen und stört bei der Behandlung nicht. Nach dem Einsatz der Oxalsäure kann der Milbenfall zwischen 3 – 5 Wochen anhalten. In der Regel ist aber mit dem größten Abfall bereits in der ersten Woche zu rechnen. Die Lösung selbst erstellen wir kurz vor Durchführung der Behandlung mit Oxalsäure, hierzu wird das zugelassene Präparat als fertige Oxalsäuredihydrat-Wasserlösung mit dem beigefügten Zucker vermischt, bis sich der Zucker aufgelöst hat. In dieses Zuckerwasser (etwa 0,5 Liter) sind etwa 17,5 Gramm Oxalsäuredihydrat enthalten, sodass eine 3,5%ige Lösung entsteht. Die Lösung wird dann mit einer geeigneten Spritze (50ml Volumen) exakt je Volk aus der Transportflasche abgezogen und gleichmäßig in die Wabengassen geträufelt.

Je Wabengasse wird eine Menge von 5ml der Oxalsäure Lösung gegeben. Sodass für stärkere Völker in einer Zarge etwa 40 – 50 ml zu verabreichen sind. Durch den Anteil der Zuckerlösung verteilt sich die Lösung mit Oxalsäure recht schnell über den Putztrieb der Bienen in der Wintertraube. Gerade bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt sitzt die Wintertraube recht eng und der Behandlungserfolg ist umso höher, da nahezu jede Biene mit der Säure in Kontakt kommt. Je Bienenvolk dauert die Behandlung nicht einmal 1 Minute, das Volk wird nach dem Einbringen der Oxalsäure wieder verschlossen und die Windel in den Magazinboden wieder eingelegt. Alle 5 Tage kontrollieren wir nun den Milbenfall, sodass wir eine zuverlässige Aussage über den Behandlungserfolg und die vorherrschende Milbenbelastung treffen können.